Soziale Intelligenz

Soziopathie und Gesellschaft
Soziale Intelligenz gegen Soziopathen-Prinzip


Es ist eine philosophische Tatsache: Persönlicher Erfolg ist in großem Maße auch vom Erfolg und Wohlergehen der Anderen abhängig, sonst schädigt er die Gesellschaft.

Leider erleben wir tagtäglich, wie einzelne Menschen ihr eigenes Fortkommen auch um den Preis der Schädigung vieler anderer rücksichtslos vorantreiben, ob in Politik, Gesellschaft oder Familie. Die Auswirkungen sind immer dieselben, nämlich die Zerstörung eines gesunden Miteinanders. 

Das ist im Prinzip uneffektiv und ebenso Kräfte zehrend wie sinnlos, denn niemand ist eine Insel und alles, was wir tun, fällt letztlich auf uns zurück..

Somit liegt es also in unserer Hand, solche zerstörerischen Handlungsmuster zu vermeiden, indem wir uns auf etwas besinnen, das heutzutage – wie es scheint - leider immer weiter in den Hintergrund getreten ist:


„Soziale Intelligenz“


Jedes Jahr wächst die Weltbevölkerung um mehr als 80 Millionen Menschen. Das entspricht ungefähr der Einwohnerzahl von Deutschland.
Jeder Einzelne von ihnen wird im Laufe seines Heranwachsens lernen müssen, sich mit den Menschen, die ihn umgeben, zu arrangieren, mit ihnen auszukommen und – was wünschenswert wäre -  dies zudem ohne überflüssige Konflikte oder sinnlose Gewalt.

Der Mensch ist grundsätzlich nicht zum Alleinleben bestimmt. Er ist ein Lebewesen, das sich in der Regel in der Gruppe am wohlsten fühlt, denn diese gibt ihm Schutz und Geborgenheit, Sicherheit und Stärke. Nur wenige Menschen fühlen sich alleine wohler oder sind einfach nicht zum Leben in einer Gruppe geboren. Es sind Einzelgänger, die unabhängig von Anderen ihr Leben meistern können, häufig aber überfordert sind, sobald sie in gruppendynamische Prozesse mit einbezogen werden.

Ein Mensch dieser Art bewegt sich in einer immer mehr verdichteten Gesellschaft jedoch am Rande eines Abgrundes.
Wie kommt er in einer Situation klar, die er von Jahr zu Jahr immer weniger frei wählen kann, einer Situation, die es kaum zulässt, sich aus der Gruppe zu lösen ohne Gefahr zu laufen, den Anschluss und die Verbindung zur Gesellschaft zu verlieren.

Natürlich gibt es Einzelgänger, die diese Prozesse oberflächlich betrachtet überzeugend beherrschen. Es handelt sich bei diesen allerdings häufig um Alphatiere, die im Gruppendasein keine Erfüllung sehen, sondern dieses lediglich als Plattform nutzen, um die eigenen Ziele – oft auch auf Kosten der Anderen – durchzusetzen.

Das „Soziopathen-Prinzip“ basiert auf der Kontrolle der emotional Abhängigen.  Es funktioniert nach den Prinzip „divide et impera“ (Teile und herrsche!).

Und so sind es gerade diese schwierigen Charaktere, die Zwietracht zwischen den Menschen entfachen und mithilfe von Panikmache und Terror, bei diesen Unsicherheit, Angst und Paranoia schaffen, um auf diese Weise die Kontrolle zu übernehmen.

Der berühmte Amerikaner Benjamin Franklin sagte vor über 200 Jahren diesbezüglich: „Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“ Dieses Zitat ist heute noch genauso aktuell wie damals.

Denn genau das ist der Punkt. Auch heute noch sind leider viel zu viele Menschen bereit, ihre Freiheit zugunsten einer scheinbaren Sicherheit aufzugeben. Soziopathen sind die Nutznießer dieses Verhaltens. Wie Parasiten ernähren sie sich von den Gefühlen der Menschen, die ihnen vertrauen und versuchen damit doch vergeblich ihre innere Leere aufzufüllen.

Leider hat diese Strategie auch auf politischer Ebene schon lange in der Breite Erfolg - sehr zum Leidwesen derjenigen, die dagegen Widerstand leisten. Ängste werden geschürt, Konflikte zur Eskalation gebracht, sodass die Unsicherheit den Menschen dazu verleitet, aus subjektiver Hilflosigkeit heraus seine Freiheit dem Falschen – jenem soziopathischen Alphatier nämlich - anzuvertrauen.

Wenn dieses dann den Boden der Freiheit einebnet, wird der Mensch schnell zum Sklaven des „Soziopathen-Prinzips“.

Damit dies aber nicht so einfach geschehen kann, ist es wichtig, dass wir lernen umzudenken und dieser Gefahr von vornherein die Stirn zu bieten.

Leider müssen wir dazu jedoch zunächst ein paar Hausaufgaben machen, die wir schon viel zu lange versäumt haben: Wir müssen die Entwicklung von „Sozialer Intelligenz“ fördern.


Soziopathie und Populismus


Das fatale Sprichwort „Der Zweck heiligt die Mittel“ hat im Laufe der menschlichen Geschichte schon genug Schlimmes angerichtet.
In dem Moment, in dem sich der Mensch von der Moral löst und ethische und gesellschaftliche Grundwerte seiner eigenen Beliebigkeit überlässt, und den anderen weis macht, er handle aufrichtig im Sinne des Gemeinwohls, handelt dieser in Wirklichkeit bereits soziopathisch. Er tastet die Würde des Menschen an, indem er durch sein Handeln die Akzeptanz dafür schafft, dass Würde und Grundrechte – wenn es der Zweck erfordert – außer Kraft gesetzt werden dürfen. Genauso handelt ein Soziopath.

Wenn wir sagen, die Würde des Menschen sei unantastbar, so meinen wir damit mehr als nur seine Grundrechte. Gerade mit der „Würde“ wird aber in den letzten Jahren in zunehmendem Maße willkürlich verfahren, was sich in einer zunehmenden Bereitschaft zu politischer und gesellschaftlicher Radikalisierung erkennen lässt.
Doch, unerheblich, welches Ziel angestrebt wird - wenn der Weg dorthin die Würde des Menschen verletzt, so darf er nicht begangen werden.
Leider scheint das immer mehr Menschen zunehmend egal zu sein, zumal sie häufig auch noch die Erfahrung machen, dass die Gesellschaft sie für ihre Handlungsweise hochleben lässt.
Natürlich ist es durchaus Zweck von Satire, sich auf kritische und verzerrende Weise mit realen Zeitumständen auseinanderzusetzen. Die Erniedrigung von Menschen ist jedoch sicher kein probates Mittel und doch wird sie medial genutzt, um Zugriffszahlen und Einschaltquoten zu steigern.
Eigentlich müsste man doch besser wissen, wozu Populismus führt, wenn man die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte betrachtet, die deutlich gezeigt hat, welche Folgen es hat, wenn sich Gesellschaften von ethischen und moralischen Grundprinzipien entfernen und damit der  Würde des Menschen die Basis entziehen.

Populismus und Soziopathie sind untrennbar miteinander verbunden. Denn nur, wer seine persönliche Position als die einzig richtige wahrnimmt, kann sich hemmungslos über Andere hinwegsetzen.
Die Wurzel des Übels steckt in der semantischen Endung „-ismus“, denn – mal abgesehen von Kürbismus“ – Begriffe mit dieser Endung beanspruchen Ausschließlichkeit und schließen per se andere Meinungen und Geisteshaltungen aus:
Kommunismus, Sozialismus, Faschismus, Nationalismus sind Ausdruck einer Radikalisierung, der das soziopathische Prinzip zugrunde liegt, Ideologie, deren Kern eine Idee ist, die für sich Ausschließlichkeit beansprucht.
Ob Satire nun mehr und mehr zu „Satirismus“ wird und ob der publikumswirksame Einsatz eines jungen Mädchens für den Klimaschutz eine Form von Populismus ist - darüber sollte man nachdenken.
Denn Populismus schafft letztlich eine Radikalisierung der Gesellschaft – so oder so. Und wenn Radikalisierung erst einmal zur Selbstverständlichkeit geworden ist – dann nämlich, wenn sie von den Menschen sanktioniert wird – beginnt eine Entwicklung, in der die Würde des Menschen verloren geht und die Mittel, mit denen das geschieht auch dann noch gesellschaftliche Akzeptanz genießen, wenn der eigentliche Zweck längst aus dem Blick gerückt ist.




Lassen sich Soziopathen vermeiden und wie?
Laufen wir selbst nicht durch unser eigenes Unvermögen unsere Gesellschaft zu gestalten, in Gefahr, ein soziopathisches Verhalten unreflektiert auszuprägen?
Was ist uns verloren gegangen, und was müssen wir wieder finden, um eine gesunde Gesellschaft zu schaffen?
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